TopTwo war ein Seminarunternehmen, das einzigartig war. Einer der Seminarteilnehmer – der CEO eines sehr großen Unternehmens – drückte es so aus: „Wenn es TopTwo nicht schon gäbe müßte man es erfinden“.


Das hat uns natürlich sehr gefreut. Wir, das sind Dr. Fleur Wöss und ihr Lebenspartner Mag. Paul Matusek. Wir kommen beide aus sehr unterschiedlichen Richtungen.
Fleur Wöss

Fleur Wöss ist studierte Japanologin, lernte chinesische Zeichen und Sanskrit und arbeitete zuletzt als international bekannte Assistenzprofessorin an der Universität Wien. Mit ca 40 kündigte sie den pragmatisierten Versorgungsposten mit 100% Pensionszusage und nahm sich zunächst einmal 1 Jahr Auszeit um mehr für ihre drei Söhne da zu sein und um zu sehen was die Zukunft bringt.
Paul Matusek
Paul Matusek maturierte an einem humanistischen Gymnasium mit Griechisch und Latein, meldete sich zu dem Einjährig Freiwilligen Einsatz im österreichischen Bundesheer und erlebte dort in Einsatzbereitschaft den Einmarsch der Sowjetunion in der Tschechoslowakei. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Rekordzeit begann er eine journalistische Karriere beim Wirtschaftsmagazin trend und dessen legendärem Chefredakteur Jens Tschebull. Er gehörte zu den trend-Dissidenten, die ein wöchentliches Wirtschaftsmagazin gründeten, kehrte später zurück und leitete die in Gründung befindliche Wirtschaftsredaktion des Magazins profil.

In dieser Zeit war er auch Teil des Streikkommittees, das sich damals gegen zu große Einflussmöglichkeiten der Eigentümerschaft engagierte. Auch hier kündigte er als der – vor allem finanzielle – Druck der Eigentümer zu groß wurde und gründete ein Unternehmen, das sich mit Wohnungsverbesserungen beschäftige, vor allem mit dem Einbau von Etagenheizungen und Bädern, was damals von der Politik gefördert wurde. Eine anstehende Steuerreform brachte ihn zunächst zum Kurier, wo er eine 14-tägige Steuersparkolumne verfasste und anschließend zurück zum trend wo er Ressortleiter für die Steuerberichterstattung wurde und nebenbei gemeinsam mit Beamten des Finanzministerium Bücher zum Steuersparen verfasste.
Die Initialzündung

In dieser Zeit beim trend machte Paul Matusek einen sidestep: er besuchte ein Seminar und schrieb einen Erlebnisbericht. Das war eine entscheidende Wende. Das Seminar, es war in Stein am Rhein am Bodensee, war das „Laufseminar“ der beiden Ärzte Strunz und Spitzbart. Der Seminarbericht schlug so ein, dass die Marketingabteilung des trend selbst dieses Seminar in Baden bei Wien veranstaltete und auf Anhieb rund 150 Teilnehmer rekrutieren konnte. Anschliessend war Dr. Spitzbart zu Besuch in unserem schlossartigen Anwesen in Niederösterreich mit dem von Bruder/ Schwager geerbten Oldtimer-Rolls-Royce. Das hat bei Porsche-Fahrer Spitzbart offenbar Eindruck gemacht und er bot Fleur Wöss – sie war ja im unbezahlten Sabbatical – an, die Seminare der beiden zu vertreten. Das war der Startschuss zu TopTwo.



Das Strunz-Spitzbart Seminar

Die beiden, Dr. Ulrich Strunz und Dr. Michael Spitzbart, waren ein Glücksfall für Seminarveranstalter. Sie wechselten einander im Seminar ab, so dass sie so etwas wie good cop/bad cop spielten konnten und sie taten es mit 100prozentigem Einsatz. Strunz war nicht nur das provokante Energiebündel, sondern auch ein hervorragendes Testimonial für herausragende Fitness auch in fortgeschrittenem Alter; hatte er doch als erster Mensch, so sagte er, alle sechs Ironman Veranstaltungen der Welt absolviert. Sein Einsatz war absolute Mission, und wir haben ein wenig für ein passenderes Styling gesorgt. Von allem Anfang an setzten wir auf allerhöchste Ebene, sowohl was den Preis der Seminare als auch was das Umfeld angeht: Hotel Imperial in Wien, Hotel Panhans am Semmering, Schlosshotel Fuschl, Schlosshotel Pichlarn, mehrere Fünf-Stern-Hotels in Tirol und Pferdehof Gut Ising in Bayern.

Das stellte sicher, dass unsere Klientel hauptsächlich Führungskräfte und erfolgreiche Unternehmer und Selbständige waren. Eine anspruchsvolle Klientel, die uns an Service alles abverlangte und uns zu immer neuen Höhenflügen anspornte. Und Strunz legte immer wieder ein Schäuferl nach: „Ja, wer sind Sie denn“, sprach er die Seminarteilnehmer an, „sind Sie denn weniger wert als die topverdienenden Spitzensportler, die sich regelmässig tunen lassen?“ Das kam gut an, ebenso der Seminartitel „Kreativität und Höchstleistung“ und das oft wiederholte Mantra „Laufen Sie!“

Der Erfolgslauf Strunz/Spitzbart nahm eigentlich mit uns in Österreich seinen Anfang, auch wenn es anfangs nur eine schmale Broschüre als Seminarunterlage gab. Der große Start in Deutschland folgte mit den ersten Büchlein und mit einer Inseratenbeilage in einem großen Magazin, die Strunz bereits alleine finanzierte. Damit war auch das Ende des Duos Strunz-Spitzbart besiegelt und Strunz machte alleine weiter. Nicht unwesentlich vermutlich die Erkenntnis, dass alleine zu kassieren ertragreicher ist als zu teilen. Wir brachten ihn dann solo zu einer Seminarserie bei einem großen Industrieunternehmen in Linz, und da wurde ihm nach den ersten paar Terminen klar, dass er auch alleine, ohne uns, weitermachen konnte und das Honorar ohne Provisionsabzug zur Gänze einstreifen konnte. Leider machten die Verantwortlichen dieses Industrieunternehmens bei diesem Vertrauensbruch bereitwillig mit, und damit ging diese Zusammenarbeit unrühmlich zu Ende.

Was blieb waren die paar Marathons, die wir beide im Zuge dieser Zusammenarbeit gelaufen sind. Insbesondere Paul galt als „Laufexperte“ und wurde zu Ö3 und zu Vera ins TV eingeladen.


Was noch blieb: ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden, der zum Verkauf der Immobilie sowie zum Verkauf des Rolls Royce führte und der schlußendlich in den Konkurs der GmbH mündete.





Mit Berechtigung dürfen wir sagen: „Wir haben das Laufen nach Österreich gebracht“ – zumindest zu einem guten Teil 🙂
Reichel, Kobjoll, Ackermann
Unsere zufriedenen Kunden verlangten nach mehr. Strunz/Spitzbart sowie Gerhard Reichel, Klaus Kobjoll und Andreas Ackermann bildeten so etwas wie ein informelles Quartett, das einander gegenseitig empfahl. So kamen wir zu


Gerhard Reichel: Ein Sir, der Doyen der Rhetorik- und Auftrittstrainer Deutschlands. Seine Seminare waren intensive Schulungen, die er mit vielen Zitaten und Bonmots, die er fleissigst zusammengetragen hatte zu würzen pflegte. Etliche Bücher entstanden aus seinen umfangreichen Seminarunterlagen, wie etwa der Redner-Schummelzettel „Zitate, Pointen, Geistesblitze“. Reichel brachte die Videoaufnahme als fixen Bestandteil des Trainings ins Seminargeschäft. Gerhard Reichel legte den Grundstein für die spätere Karriere von Fleur Wöss als Rede-Coach, Key-Note Speaker und Autorin des Buches „Souverän Vortragen – Handbuch für Redner“.


Klaus Kobjoll: Ist ein mittlerweile legendärer Hotelbesitzer, des Schindlerhofs bei Nürnberg. Als Deutschland noch mitten in der „Servicewüste“ gefangen war, feilte er an ausgefallendsten Dienstleistungen für die Gäste, die seither in vielen gehobenen Häusern zum Standard wurden. Seine beständige Predigt war ein Unternehmen zwar mit Kredit aber ohne persönliche Haftung aufzubauen – was für die meisten mittelständischen Unternehmer ein unerfüllter Traum blieb. Kobjoll kann hinreissend reden und hat seine Zuhörer stets begeistert.

Andreas Ackermann: Er rundete das Quartett ab – Reichel stand für die gekonnte Rhetorik von Strunz & Spitzbart, Kobjoll für die Ansprache der Unternehmer und Selbständigen, und Ackermann für die mentale Komponente, für das, was einen Strunz vermeintlich zur Höchstleistung trieb. Ackermann sah es aber etwas anders. Seine von ihm verfasste Bibel heisst „Easy zum Ziel“. Sein Produktversprechen steht immer noch auf seiner Homepage: „Stellen Sie sich vor, Sie könnten all Ihre Ziele wirklich „easy“ erreichen, ohne den für die meisten Menschen nötigen Aufwand an Kraft, Zeit, Stress und viel Arbeit. …. Manifestieren Sie Ziele, die andere für unmöglich halten!“ Und tatsächlich haben einige Seminarteilnehmer von erstaunlichen Erfolgen berichtet.

Wim Luijpers, Erwin Lanz, Thomas Wessinghage
Einmal durch Strunz/Spitzbart in Bewegung gekommen – Paul absolvierte seinen ersten Marathon nach neun Monaten – ging die Reise weiter. Bei einem Urlaub auf der griechischen Insel Zakynthos sahen wir eines Tages eine männliche Gestalt mit langem wehenden Haar barfüßig, leichtfüßig, engelsgleich über den Strandsand schweben. Der Mann interessierte uns. Es war …

Wim Luijpers: Feldenkrais-Trainer, der eine Laufausbildung bei Arthur Lydiard, bzw. bei einem seiner Schüler gemacht hatte. Lydiard hatte eine legendäre Schule für Ausdauertraining und Jogging in Neuseeland gegründet, wo Wim Luijpers ursprünglich lebte. Anfangs war Wim Luijpers ein eher schüchterner Feldenkrais Vortragender, wurde aber nach und nach ein charismatisches Laufstil-Vorbild, das hervorragend in die Nachbetreuung der Strunz-Spitzbart Seminarabsolventen passte.

Im Zuge unserer PR-Bemühungen für ihn luden wir auch einen ORF-Journalisten aus der höheren dortigen Hierarchie zum Gratis-Besuch des Seminars ein. Aus der erhofften Präsenz im ORF wurde zwar nichts, aber er verfasste ein Buch für und wohl auch mit Wim Luijpers: Gentle Running wurde so zu Luijpers‘ Markenzeichen, aber gleich auch das Ende unserer Verbindung. So war die Einladung zum Seminar jedenfalls nicht gedacht gewesen.

Dr. Eduard Lanz: Teamarzt mehrerer Sportteams, Orthopäde in Graz und Co-Autor des Buches „DKB – Dehnen, Kräftigen, Bewegen“, gemeinsam mit Dr. Helmut Aigelsreiter. Eduard Lanz liefert das richtige Bewegungsprogramm zur Lauf-Motivation von Strunz&Spitzbart. Wir haben seine Seminare in die Seminarpyramide in Vösendorf bei Wien verlegt, die damals noch einem tropischen Urwald glich und damit die ideale schwül-feuchte Atmosphäre geboten hat. Lanz konnte auch verrenkte Wirbelsäulen mit nur einem Griff wider einrichten.




Dr. Thomas Wessinghage: Olympiateilnehmer, Rekordhalter über 3000 Meter und über 5.000 Meter, ein Arzt, der das Laufen für unsere Teilnehmer professionell mit Laktatmessung usw. begleitete. Wir haben ihn gemeinsam mit Dr. Michael Spitzbart im Seminar gehabt, nachdem sich dieser von Strunz getrennt hatte.

Horst Rückle, Samy Molcho, Hans Echnaton Schano
Was Führungskräfte noch interessierte, war gekonntes Auftreten in der Öffentlichkeit. Wir boten dafür Samy Molcho, Hans Echnaton Schano und

Horst Rückle: War vom Verkäufer zum Verkaufstrainer geworden und begründete mit seinem Buch „Körpersprache für Manager“ quasi diese Sparte im Seminargeschehen. Rückle war in seiner ruhigen, unprätentiösen Art vorbildhaft vor allem für Unternehmer des Mittelstandes und Selbständige. Bei ihm analysierten wir die Körpersprache im Gespräch und vor der Kamera. Sein Credo: Wenn du deine Einstellung änderst, ändert sich deine Körpersprache.

Samy Molcho: DER Körpersprache-Spezialist wohl ganz Europas, wenn nicht weltweit. Bekannt geworden als Pantomime, ist er einer, der den Ausdruck von Körpern, was man aus ihrer „Sprache“ ablesen kann, intensiv studiert hat und seine Lehren mit levanitinischer Lebensweisheit verbindet. Nach einem Seminare kam ich zu meinem Auto und ein Polizist stand davor, der mich soeben abschleppen lassen wollte. Anstatt mich aufzuregen versetze ich mich ganz in die Person des Polizisten und öffnete meine Arme. Er habe ja recht, was wäre wenn jeder so rücksichtslos parkte wie ich es soeben tue (es war noch der Rolls Royce, mit dem man nicht leicht einen Parkplatz fand), und er habe es doch wirklich schwer mit solchen Leuten wie mich, usw. Fazit: ich kam ohne Strafe davon. So hatten mir Molchos Körpersprache-Empfehlungen einen Strafzettel erspart. Sein Seminar Credo war: „Was immer der Kunde sagen mag, sein Körper lügt nicht.“

Hans Echnaton Schano: Hat sein Handwerkszeug beim legendären Living Theatre in New York gelernt. Das war eine Experimentalbühne, die nicht durch das gesprochene Wort allein, sondern durch Ausdruck und innere Einstellung überzeugen wollte. Ein Mittel, um in die innere Mitte zu kommen, ist der Atem, ist das Raumergreifen. Was bei den meisten Teilnehmern wohl hängen geblieben ist, sind „die 10 Schritte zum Enthusiasmus“ auf dem Weg zum Vortragspult.
Barbara Schott, Veronika Langguth, Hans Uwe Köhler, Alexander Christiani

Prof. Dr. Barbara Schott: Managementberaterin, Hochschulprofessorin. NLP-Expertin. Mit ihr wollten wir unseren Top-Management-Kunden high-class Management-Beratung bieten. Unser Publikum erwartete aber so mitreissendes Seminar-Entertainment wie von Strunz&Spitzbart, keine professorale Vortragende. Das Seminar wurde zum Flop.

Veronika Langguth: Atemtherapeutin mit dem Schwerpunkt Kommunikation und Körpersprache. Langguth unterrichtete Atemberuhigung vor Auftritten und Lampenfieber und lehrte uns, den Körper als Sprachwerkzeug zu benutzen. Für ihre Seminare konnten wir den sogenannten Seminardom in der Nähe von Wien nutzen, ein wunderbares Gebäude aus Holz und Lehm mit ganz besonderer Akustik.

Unsere Söhne, damals im Teenager-Alter konnten teilnehmen und haben bestimmt vieles gelernt, was ihnen später zu lockeren Auftritten in der Öffentlichkeit nützlich war.

Hans Uwe Köhler: war damals bekannt als Autor des Buches „Verkaufen ist wie Liebe“, was auch schon den Inhalt seines Seminars bestens umschrieb. Später schrieb er noch so deftige Titel wie „Hau‘ eine Delle ins Universum“, aber das war schon nach unserer Zusammenarbeit mit „Love Selling“. Seine Botschaft an Verkäufer jeglicher Art: du mußt dein Publikum lieben! Ein mitreissender und emotional packender Redner, von dem Fleur für ihre Auftritte und Coachings viel gelernt hatte.

Alexander Christiani: Markenzeichen Storytelling, Autor von „Weck‘ den Sieger in dir!“, mitreissender Redner, der das Thema Storytelling im Verkauf populär gemacht hat. Seine Stärke, die er seit unserer Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut hat: klare Kommunikation, die beim Kunden die richtigen Assoziationen und keine Verwirrung aufkommen lässt. Wir hatte einige, recht gut besuchte Seminare mit ihm.
Tony Robbins, Brian Tracy
Eines unserer Prinzipien, die wir fast immer eingehalten haben, war, jedes Seminar, das wir anbieten zuvor selbst zu besuchen. Paul fuhr nach Brüssel um Anthony Robbins zu sehen, dem schon der Ruf vorauseilte riesige Säle zu füllen. Es war zweifellos ein Erlebnis der besonderen Art, und brachte den Kontakt zu …


Anthony Robbins: eine imposante Erscheinung, sehr groß gewachsen mit Händen wie Schaufeln und Zähnen wie ein Bär, Autor mehrerer Bücher, deren bekanntestes – und sehr gutes – „Awaken the Giant within“ (Das Robbins Powerprinzip: Befreie die innere Kraft) heisst und sein Standardseminar „Unleash the power within“ oder schlicht UPW. Tony Robbins konnten wir nicht nach Österreich bringen, denn sein Management mit Sitz in Großbritannien und Zypern verlangte eine Unsumme an Anzahlung um überhaupt in ein Gespräch zu treten. Also verkauften wir die Tickets. Wir haben hunderte Menschen zu den Großveranstaltungen mit 3000 bis 10.000 Teilnehmern in Mailand, Brüssel, London geschickt. Robbins praktiziert eine Abwandlung von NLP, was auch mit sich brachte, dass etliche heimische NLP-Trainer teilnahmen um sich abzuschauen wie er das macht. Seine Bühnenpräsenz ist mehr als 100% und er überzog regelmässig die Zeit wenn er ins Storytelling kam. Seine Erzählung einer an sich recht simplen Irrfahrt mit dem Helikopter konnte da schon 45 Minuten in Anspruch nehmen.

Das hat uns auch aus professioneller Sicht interessiert, und Paul nahm als Staff-Mitarbeiter teil um hinter die Bühne blicken zu können und als Motivator und Begleiter beim Feuerlauf dabei zu sein. Robbins bot auch gemeinsam mit einem erfahrenen Day-Trader das Seminar „Wealth Mastery“ an, und tatsächlich haben wir da etliches gelernt was wir wirklich an der Börse umsetzen konnten. Die Zusammenarbeit flachte sich zunehmend ab, als sein Management begann, die Karten in 50er Packs zu verkaufen und die gelackmeierten Käufer sie zu Schleuderpreisen los werden mussten.

Fleur fuhr in die USA, nach Tulsa, Oklahoma, der Heimat des bekannten Predigers „Oral Roberts“ und daher Heimat riesiger Säle für Großveranstaltungen. Dort sah sie sich
Brian Tracy an, den „Gegenpol“ zu Robbins. Ebenfalls US-Amerikaner und ebenso berühmt; Tracy ist ruhig, nichts von Hektik und aufpeitschender Musik. Wenn er langsam die „7 wichtigsten Punkte“ diktiert, dann kommen bestimmt ein paar Minuten später weitere noch wichtigere Punkte zum Mitschreiben. Ähnlich wie Robbins ist seine Botschaft „Du kannst alles im Leben erreichen – wenn du nur dein Denken änderst“. Obwohl Tracy auch deutsch spricht, hatte er stets seinen Übersetzer dabei. Wir konnten ihn nach Wien holen, aber obwohl wir mehr als hundert Teilnehmer aufbringen konnten, war es für uns ein finanzieller Flop. Gewöhnungsbedürftig wie bei allen US-Stars war seine Verkaufsshow: mehr als 20 Minuten verwendete er dafür um seine Bücher und Videos zu bewerben. Das hätte sich kein deutschsprachiger Redner je getraut. Tracys Credo ist: verwende jede Minute Deines Lebens um etwas dazuzulernen; insofern war seine Werbehow für seine – wirklich hervorragenden Werke – berechtigt. Den Verlust mit ihm konnten wir ein wenig wettmachen indem wir Tracy in firmeninterne Veranstaltungen vermittelten.



Theo Fischer, Maud Nordwald Pollock, Hinnerk Polenski
Auf der Suche nach mehr spirituellen Inhalten landeten wir zunächst bei …

Theo Fischer: Vielfacher Autor zum Thema „Lebenskunst & Tao“, starb 83jährig im Jahr 2014. Theo Fischers Credo war, dass es keinen Gegensatz zwischen innerer und äusserer Welt gäbe, das Aufhören der Gegensätze sei das Tao. In seinem Seminar war auch stets seine Frau Sabine dabei, eine begabte Keramikerin, und auch sein Dackel, was in der Seminarsituation eine wenig gewöhnungsbedürftig war. Fischer meinte, das was wir für Gefühle halten, seien nur unsere Gedanken über unsere Gefühle, man müsse zu den wahren Gefühlen durchdringen. Dazu benutze er die Methode der spontanen Malerei. Eines der unsrer Meinung nach äusserst aussagekräftigen Bilder, die dabei über unsere Familie entstanden, hängt noch immer bei uns im Zimmer.

Ein Seitensprung in die Welt der spirituellen Heiler war …

Maud Nordwald Pollock: bekannt durch das Buch „Vom Herzen durch die Hände – Bedingungslose Liebe und Therapeutic Touch“. Die New Yorkerin war eine Erscheinung ein wenig wie von einem anderen Stern: optisch ein bisschen Hollywood, inhaltlich sehr esoterisch. Aber wir lernten, uns auf andere einzustellen, uns zu öffnen und Energie über die Hände zu senden. Eine interessante Erfahrung, aber als Seminar kam es zu keiner Wiederholung.
Unsere Suche ging weiter. Da unsere Kunden fest im Berufsleben verankert waren, suchten wir nach mehr spirituellem Inhalt, der sich mit dem Berufsalltag kombinieren lässt. Fleurs Recherche führte sie zunächst über das Buch „Zen für Manager“ zu Rients Ritskes nach Utrecht in Holland. Er sprach zu viel und meditierte ihr zu wenig. Also suchte sie weiter und erinnerte sich an einen Artikel in einem Management-Magazin wo jemand als Unternehmensberater Zen empfahl. Diese Suche war in Vor-Google Zeiten gar nicht so einfach. Fleur telefonierte sich durch und landete schließlich bei …

Hinnerk Polenski: der kurz vor einem Seminar in Frankfurt stand und sie spontan dorthin einlud. Das Seminar war seminartechnisch ein Desaster, berichtet Fleur, aber es war Zen – mehr meditieren, weniger reden. Sie wußte, sie war „angekommen“. Hinnerk Polenski hatte in der angestammten deutschen Zen-Szene schon einen etwas schiefen Ruf, weil die Verbindung zum Business – also Zen „um zu“, nämlich etwas zu erreichen – (zu Recht) verpönt war. Aber als Seminar für unsere Manager, Selbständigen und Unternehmer schien er uns passend. Und so kam es zu den ersten Zen-Seminaren in der Therme Bad Blumau. Unsere Kunden vertrauten uns und die Seminare, später auch in Altenmarkt am Zauchensee, waren gut besucht, aber im Grunde nicht erfolgreich. Unsere Kunden waren die durchchoreografierte Regie des Strunz-Spitzbart-Duos gewohnt, demgegenüber wirkte Polenski unvorbereitet und obendrein noch unangemessen abgehoben.

Aber es war Zen -und wir waren „angekommen“. Wir veranstalteten dann keine eigenen Zen-Seminare mit Polenski mehr, sondern bewarben dessen Seminare im Kloster auf der Insel Herrenchiemsee. Die klösterliche Atmosphäre förderte die Innenschau und hatte trotz des Titel „Zen Leadership“ traditionelles Rinzai-Zen zum Inhalt. Es folgten viele sogenannte Sesshins – mehrtägige Zen-Einheiten – für uns selbst, vor allem in der Stiftung Osterberg nahe Kiel, für Fleur mehr als für Paul. Fleur fand in Zen ihre Berufung und tauchte intensiv in die Zen-Schulung ein. Später leitete sie die Schulung für künftige Zendo-Leiter und entwickelte dafür das Curriculum. Ihr Background als Japanologin und Buddhismusexpertin kam ihr dabei zusätzlich zugute.
Als wir später ein eigenes Zendo in Wien eröffneten hing uns anfangs noch der Geruch des Business-Zen nach, mit dem wir aber absolut nicht das geringste zu tun hatten. Das änderte sich nachhaltig als wir einen anderen Zen Lehrer fanden, Eido Roshi, einen jener Japaner, die Zen ab den 1960er Jahren in die USA gebracht hatten, ein wahrer Zen-Meister. Jetzt existiert in Wien das Zen Zentrum Mishoan, ein gemeinnütziger Verein und daneben die Zenseminare.
Aber das ist eine andere Geschichte …
Es gab viele Zeitungsberichte über uns, stellvertretend für viele andere hier ein Bericht über uns im Diners Club Magazin: